Sprachassistentin bereichert Spanischunterricht am Lessing-Gymnasium
Die 23-jährige Andalusierin Ainhoa Fernández Molinero unterstützt als Muttersprachlerin den Fachbereich Spanisch am Lessing-Gymnasium seit September 2013.
In einem kleinen Interview berichtet sie nachfolgend über ihre Heimat und ihre bisherige Zeit am Lessing-Gymnasium:
Frau Fernández Molinero, aus welchem Teil Spaniens kommen Sie?
Ich stamme aus Granada, das liegt in Andalusien ganz im Süden Spaniens.
Welche Studienfächer haben Sie belegt?
Ich studiere Dolmetscher für die Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch. An der Uni bin ich fast fertig und muss nur noch zwei Prüfungen machen.
Respekt! Doch was führte Sie eigentlich nach Deutschland und speziell nach Plauen?
Ich bekomme ein Stipendium für den Austausch und konnte mir ein deutsches Bundesland aussuchen. Nach Sachsen wollte ich, weil ich Freunde in Leipzig habe – aber Plauen ist auch eine sehr schöne Stadt.
Welche Aufgaben übernehmen Sie im Spanischuntericht?
Ich bereite Videos, Lieder und Arbeitsblätter vor, die dann im Unterricht verwendet werden. Dabei soll ich viel mit den Schülern sprechen und ihnen bei Übungen helfen. Ein paar Probleme gab es im Anfang mit meinem andalusischen Dialekt – wir lassen teilweise das „s“ am Ende weg – aber mittlerweile verstehen mich alle ganz gut.
Wie haben Sie unsere Schüler bei uns aufgenommen – wie kommen Sie mit ihnen zurecht?
Aufgenommen wurde ich sehr herzlich. Wenn wir uns auf Deutsch oder Spanisch nicht verstanden haben, konnte ich Englisch mit den Schülern sprechen. Die Schüler sind im Unterricht sehr diszipliniert. Man kann gut mit ihnen arbeiten.
Prima, doch wie gut beherrschen unsere Schüler des sprachlichen Profils die spanische Sprache?
In der 12. Klasse ist das Spanisch sehr gut, mit diesen Schülern kann man über alles reden. Ich war auch mal im GTA Spanisch in der 5. Klasse – die konnten nur „Hallo“ und „Tschüss“ sagen, das war lustig.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ich möchte noch ein paar Jahre in Deutschland bleiben, dann gehe ich zurück nach Spanien und möchte vielleicht in einem Hotel oder in der Schule arbeiten.
Und wie würden Sie die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation in ihrer Heimat beurteilen?
Nicht gut. Fast alle meine Freunde haben dort keine Arbeit. Egal, ob wir eine linke oder rechte Regierung haben, das Problem ist immer die Korruption. Viele junge Leute verlassen unser Land, gehen nach Deutschland oder Frankreich. In Spanien nennen wir das „Braindrain“. Auch meine Eltern sagen, ich soll so lange wie möglich in Deutschland bleiben.
Herzlichen Dank für das kleine Interview, weiter viel Erfolg und Freude bei Ihrer Arbeit!