Geschichte-Exkursion zu Plauener Kriegerdenkmälern
Am 25. und 26. Juni traten die Klassen 10a, 10b und 10c begleitet von Herrn Kunzmann und Frau Burger einen Marsch in den Stadtpark an. Ziel war das Kriegerdenkmal im Waldstück unterhalb des Bärensteinturmes. Im Rahmen des Kunst- und Geschichtsunterrichtes sind wir Zehntklässler derzeit damit beschäftigt, uns beim Stöbern nach alten Erinnerungen an den Ersten sowie Zweiten Weltkrieg hier in der Umgebung ein erweitertes Wissen über Denkmäler anzueignen. Die Gedenkstätte wurde vor wenigen Jahren saniert und erneut eingeweiht. Sie erhebt sich wie ein steinerner Koloss aus der Lichtung am Stadtparkring und beeindruckt sowohl durch ihre Statur, als auch durch die Lage. Wie bei den meisten Denkmälern ist das Plauener Kriegerdenkmal voller Symbole und versteckter Details. An unserem Etappenziel angekommen, erwartete uns bereits ein ehemaliger Schüler des Lessing-Gymnasiums und jetzt Historiker, welcher sich umfassend mit der Plauener Geschichte auskannte. Bei trüber Stimmung lauschten wir seinem abwechslungsreichen Vortrag über den Alltag aus den Zeiten, an die das Monument erinnern soll. Unterstützt von ebenso wechselhaftem Wetter, welches mit lauen Windzügen die dramatischen und ebenso traurigsten Ereignisse seiner Schilderungen der Plauener Kriegsgeschichte untermalte. Vor allem, als er über das hohe Ansehen der 134er Truppen in unserer Stadt sprach. So war Plauen während des Ersten Weltkrieges durch enorme Einquartierungen stadteigener und auch stadtfremder Truppen nahezu ausgelastet, beispielsweise die alte Kaserne in Neundorf. Im Sommer 1918 kam es zu einem großen Explosionsunglück in einer Plauener Kartuschierfabrik, wo sich das Ersatzregiment der 134er mit seiner sofortigen, selbstlosen Hilfeleistung für die Verletzten ein großes Maß an Respekt bei den Plauener Bürgern verdiente. Deshalb ist das Kriegerdenkmal auch heute nicht nur ein Mahnmal für all die gefallenen Plauener Soldaten, sondern verkörpert neben all dem Schmerz auch die Achtung, den Respekt und Stolz ihnen gegenüber. Am Denkmal selbst wird man bereits ehrfürchtig zum Mahnen gedrängt, wenn man in die von Trauer erfüllten Augen der Steinfigur blickt, welche uns mit dem festen Wunsch zurücklässt, etwas so Schreckliches wie die vergangenen Weltkriege nie wieder zuzulassen.
P.S: Kurz vor Ende des kunst-geschichtlichen Ausfluges lernten wir außerdem noch einen Denkmal-Geheimtipp unserer Lehrer kennen: Wenige Meter entfernt vom Kriegerdenkmal, hinter einigen Tannenzweigen versteckt, erhebt sich ein schwarzer Stein auf einigen flachen Treppenstufen. Dieser bildete einst eine mit eisernem Kreuz versehene Erinnerung, wurde aber von den Besatzungsmächten in der DDR-Zeit zerstört. Heute prangen auf dem erhaltenen Untergrund des ehemaligen Monuments ein paar Worte Schillers: „Wir sind ein Volk und einig wollen wir handeln.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen.