Nachdem im vergangenen Schuljahr die Premiere dieses Workshops so gut Anklang gefunden hatte, luden wir erneut Frau Heike Kammer ein, den Tag mit unseren Spanischschülern der Klassenstufe 8 zu verbringen.
Frau Kammer stellte uns zunächst das Land Guatemala in all seinen Facetten dar. Da ist zum einen der kleine grüne Vogel (Quetzal), der nur in Freiheit leben kann und nicht nur auf der blau-weißen Flagge des Landes zu sehen ist, sondern auch Namensgeber für die guatemaltekische Währung war. Zum anderen erfuhren wir, dass der Mais das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung ist und dass er ganz traditionell und ohne Maschinen auf kleinen Feldern angebaut und geerntet wird. Fernab der touristischen Ziele, wie zum Beispiel den wunderbaren Stränden, den (aktiven) Vulkanen oder dem Atitlán-See, sieht man aber auch die zahlreichen Probleme Guatemalas. Frau Kammer sprach sehr intensiv und berührend über die Lebensbedingungen der Kinder, die nicht selten auf der Straße leben. Viele Kinder müssen arbeiten gehen um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Ein Schulbesuch ist somit nicht möglich. Wir verstanden einmal mehr, dass unsere Schulbildung in Deutschland für guatemaltekische Verhältnisse Luxus ist.
Frau Kammer gewährte uns auch Einblicke in ihre Arbeit. Wenn sie nicht an deutschen Schulen und Kindergärten zu Gast ist, spielt sie Puppentheater und reist regelmäßig zum Beispiel nach Guatemala, El Salvador oder Honduras um vor Ort in Projekten mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Sie engagiert sich außerdem für die unterdrückte indigene Bevölkerung Lateinamerikas. Dafür erhielt sie unter anderem den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar.
Frau Kammer gestaltete den Workshop zweisprachig und so mancher Schüler staunte nicht schlecht, wie viel Spanisch man nach nur einem Jahr schon verstehen kann. ¡Fantástico!
Im zweiten Teil des Workshops standen Handarbeiten auf dem Programm. Frau Kammer leitete alle Schüler an, die für Guatemala typischen Sorgenpüppchen und einen kleinen Beutel zu basteln. So wurde geklebt, genäht und sich gegenseitig geholfen.
Nach getaner Arbeit ließen wir den Projekttag mit einem Mittagsbuffet ausklingen, das die Schüler selbstständig vorbereitet hatten. ¡Muy rico!
A. Mählich und A. Rauh
(Fachlehrerinnen Spanisch)