Eduardo, geboren in Mexiko, besuchte unsere Schule für ein Jahr und wird wohl vielen als stiller, aber freundlicher Junge in Erinnerung bleiben. Um Bilanz zu ziehen nach einem Jahr in Deutschland sowie die Erinnerung an ihn noch lange aufrecht zu erhalten, führte der Kurs 11 Sprachliches Profil ein Interview mit ihm:
- Wie hat es dir in Deutschland gefallen?
Sehr gut. Der Aufenthalt in Deutschland war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich.
- Welche Erwartungen hattest du von den Deutschen? Haben sich deine Vorstellungen bewahrheitet?
Es gab durchaus einige Bilder, die wohl jedem vorschweben, der Deutschland nur vom Hörensagen kennt. Da wären die dicken Männer, die nur Bier trinken und dabei Wurst mampfen, wobei der letzte Teil durchaus zutrifft. Aber auch, dass alle Deutschen Dirndl und Lederhosen tragen, was sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet hat.
- Warum fiel deine Wahl auf Deutschland?
Deutschland war bei meiner Suche nach einem geeigneten Austauschland nicht meine erste Wahl. Eigentlich wollte ich nach Italien, aber das hat leider nicht geklappt. Nichtsdestotrotz fand ich die deutsche Kultur und Geschichte schon immer interessant. So entschied ich mich schlussendlich für Deutschland, auch deshalb um die Sprache besser zu beherrschen. Weiterhin wollte ich endlich einmal meine Verwandten in Deutschland besuchen.
- Wie ist dein Eindruck von Deutschland und den Deutschen?
Sie sind sehr pünktlich. Geradezu überpünktlich. Das unterscheidet sie von den Mexikanern. Dafür sind diese freundlicher und offener als die Deutschen.
- Hast du deine Familie und deine Freunde sehr vermisst?
Ein bisschen. Starkes Heimweh hatte ich eigentlich nicht, aber das mexikanische Essen hat mir gefehlt. Ich liebe Tacos. Ich kann einfach nicht genug von ihnen kriegen.
- Was waren deine schönsten Erlebnisse?
Sehr viel Spaß gemacht hat die gemeinsame Zeit mit meinem Gastbruder. Ich habe viele Freunde in der achten und zehnten Klasse gefunden. Am besten hat mit jedoch die Europatour gefallen – 26 Tage mit meinen Freunden, viel Spaß und viele hübsche Mädchen.
- Hast du dich in der Zeit verändert?
Sehr. Ich habe viel erlebt und weiß jetzt, was ich an meiner Heimat und meiner Familie habe. Ich konnte neue Erfahrungen machen und habe eine Menge dazugelernt.
- Wo liegen die Unterschiede zwischen deutschen und mexikanischen Mädchen?
Deutsche Mädchen sind sehr hübsch. Ihre Nase gefällt mir sehr. Mexikanische Mädchen besitzen allerdings schönere Kurven. Daher bevorzuge ich diese auch.
- Wie kamst du mit der deutschen Sprache zurecht?
Am Anfang war es sehr schwer sich mit anderen zu verständigen. Ich hatte in Mexiko keinen Deutschunterricht und musste daher ganz von vorne beginnen um die Sprache zu erlernen. Manchmal wurde mir das häufige Deutschsprechen zu viel und ich war froh, dass ich im Spanisch-Unterricht wieder in meiner Muttersprache reden durfte.
- Kannst du uns noch Tipps geben, um bei neuen Austauschschülern punkten zu können?
Die deutschen Schüler sollten sich bemühen, mehr auf die Austauschschüler einzugehen. Nur durch Reden, Unternehmungen und gemeinsamen Spaß, kann man eine Sprache effektiv erlernen.
- Was wirst du tun, wenn du zurück in Mexiko bist?
Ich werde ca. 20 Uhr in Mexiko landen. Danach werde ich mir zuerst den Bauch mit mindestens 20 Tacos vollschlagen, ausschlafen und meine alten Freunde treffen.
Wir wünschen Eduardo alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Lebensweg und hoffen, dass er sich weiterhin an guter Gesundheit, Glück und neuen Bekanntschaften erfreuen kann. Zusätzlich möchten wir ihm für die gemeinsame Zeit danken. Er war eine Bereicherung für den oft tristen Schulalltag und erfreute uns wiederholt mit spontanen Ständchen im Unterricht. Eduardo, bleib so wie du bist!
Das Interview führten: Selina Kriegner, Lisa Popp, Denise Täubert, Sindy Löwe, Kristina Turudija, Jasmin Stegemann, Katarina Ulbrich, Nadine Beuchold, Lisa Sammler, Anna Strobel, Moritz Reinsch, sowie Frau Rauh.
Im Auftrag, Moritz Reinsch.