Schüler der Jahrgangsstufe 11 hatten heute Besuch von einem ganz besonderen Gast - der Holocaust-Überlebenden Henriette Kretz. Denn obwohl die Ereignisse zur Zeit des Zweiten Weltkriegs noch immer sehr relevant sind, bekommt man immer seltener die Gelegenheit, diese aus erster Hand zu erfahren.
1934 geboren in Polen, erlebte sie die Verfolgung sowie Inhaftierung der Juden und flüchtete mit ihren Eltern aus dem streng bewachten Ghetto. Doch nachdem ihr Versteck verraten wurde, musste sie miterleben, wie ihrer Eltern erschossen wurden und war als neunjähriges Mädchen zunächst ganz auf sich allein gestellt. In einem Weisenhaus fand sie schließlich Zuflucht, gelangte mit viel Glück zu ihrem Onkel, dem einzigen Überlebenden ihrer Familie und lebt mittlerweile in Antwerpen. Henriette Kretz hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen das Vergessen zu kämpfen.
Auf eine sehr beeindruckende und rührende Art und Weise erzählte sie ihre ganz persönliche Geschichte, mit der Absicht, junge Menschen zum Nachdenken zu bringen, um zu erinnern und um wachzurütteln, damit so etwas nie wieder geschehen wird. Unterstützt vom Maximilian-Kolbe-Werk ermöglicht sie den Schülern, an ihrer Vergangenheit teilzuhaben und ihre Lebensgeschichte weiterzuerzählen. Diese hautnahe und sehr emotionale Begegnung hat bei uns großen Eindruck hinterlassen. Es ist wichtig, dass unsere junge Generation Geschichte nicht nur als in der Schule auswendig gelernte Fakten sieht, vielmehr auch lernt damit umzugehen und nicht vergisst, sondern erinnert.