Diese Möglichkeit erhielten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, wie schon die zehnten Klassen im Dezember, am Donnerstag, den 02.02.2023 beim Besuch des Sächsischen Landtages in Dresden. Aufgeteilt in zwei Gruppen fuhren wir mit zwei Bussen 8.00 Uhr bzw. 8.45 Uhr los.
Beim Einlass in den Landtag mussten wir uns alle einer Sicherheitskontrolle unterziehen und erhielten einen Besucherausweis, um uns im Landtag bewegen zu dürfen. In einer kurzen Einführung informierte ein kompetenter Student der Politik- und Rechtswissenschaft auf anschauliche Art und mithilfe einer Power-Point-Präsentation zunächst über Aufbau und Arbeitsweise des Landtages, den Tagesordnungspunkten der heutigen Plenarsitzung und wie man sich auf der Besuchertribüne verhalten muss.
Anschließend verfolgten wir gespannt die Debatte im Plenarsaal. Auf Antrag der AfD-Fraktion wurden die zuletzt von der Bundesregierung beschlossenen Waffenlieferungen an die Ukraine heiß diskutiert. Neben angemeldeten Redebeiträgen verschiedener Abgeordneter erlebten wir auch Kurzinterventionen an den Saalmikrofonen der einzelnen Fraktionen sowie die Stellungnahme der Staatsregierung durch den sächsischen Staatsminister des Inneren Armin Schuster. Zwischenrufe Abgeordneter aller Fraktionen, die Zustimmung oder Ablehnung signalisierten, heizten die Stimmung während der Debatte zusätzlich an, sodass Landtagspräsident Matthias Rößler sogar einmal kurz seine Glocke einsetzte. Das und das Thema an sich, das natürlich alle nach wie vor sehr beschäftigt, machte es für uns Besucher besonders spannend. Applaus oder laute Äußerungen von der Besuchertribüne aus sind allerdings streng verboten.
Danach erhielten wir die Möglichkeit, das Gesehene zu besprechen und Fragen an den Mitarbeiter des Besucherdienstes zu stellen. Gleichzeitig erfuhren wir in Vorbereitung auf das Abgeordnetengespräch, wie man Abgeordneter wird und wie dessen Arbeit abläuft. Beim letzten Programmpunkt durften die Schülerinnen und Schüler nämlich 45 Minuten lang drei Abgeordneten aus jeder Partei der Regierungskoalition Fragen zu verschiedenen Themen stellen. Juliane Pfeil, SPD-Abgeordnete aus Plauen, Ines Kummer (Bündnis 90/Die Grünen) und Sebastian Fischer (CDU) standen uns zu verschiedenen Themen – wie dem Ukraine-Krieg, der Digitalisierung an Schulen, der medizinisch-psychologischen Versorgung, gerade was Probleme von Kindern und Jugendlichen angeht, oder ihren persönlichen Ambitionen, Politiker zu werden – Rede und Antwort. Dabei trugen sie sehr offen und konkret ihre Argumente vor. Aber auch die Abgeordneten erhielten dadurch die Möglichkeit zu erfahren, was Jugendliche gerade besonders bewegt.
Am Ende nutzten fast alle Schülerinnen und Schüler die verbliebenen 45 Minuten Freizeit, um nochmals auf der Besuchertribüne Platz zu nehmen und der Plenardebatte zuzuschauen – ein eindeutiges Feedback! Politik(er) so hautnah zu erleben, war wirklich sehr interessant!