Am Donnerstag, dem 7. Oktober, trafen 24 Schüler der zehnten Klasse von uns und 24 Schüler vom Diesterweg Gymnasium zusammen, um im Rahmen eines Geschichtsprojekts über das Leben in der DDR zu lernen. Im ersten Teil erzählte uns Frau Kallweit viel über die DDR im allgemeinen, zum Beispiel über die Lage, verbündete Staaten oder auch den Verlauf des Eisernen Vorhangs. Außerdem erhielten wir Einblick in die perfiden Methoden der Staatssicherheit. Ein weiteres wichtiges Thema war die Jugend und Erziehung, die im Vergleich zu heute starke Unterschiede aufweist. Gezeigt wurden uns dazu alte Bücher, Magazine und Kinderlieder, in denen militärische Aspekte sehr zum Ausdruck kamen. In kleinen Gruppen von sechs Leuten erarbeiteten wir uns die idealen Eigenschaften eines DDR-Bürgers nach sozialistischer Ideologie und die Folgen für „Systemsprenger“. Einer solcher Systemsprenger ist Michael Schlosser, der uns im zweiten Teil des Projekts als Zeitzeuge berichtete. Schlosser wollte 1983 mit einem selbstgebauten Flugzeug in den Westen fliehen. Der „Dresdener Ikarus“, so der Name des Flugzeugs, hob aber nie Richtung Freiheit ab, da man Schlosser vorher verhaftete. Er verbrachte ein Jahr im Stasi-Gefängnis, bevor ihn die BRD als politischen Häftling freikaufte. Wir konnten zu jeder Zeit Fragen stellen und sogar originale Akten einsehen. Herr Schlosser schilderte uns seinen Fall umfassend und sympathisch.
Es war ein sehr interessanter und informativer Tag, an dem wir lebendige Geschichte erleben durften. Und ich hoffe, dass diese Möglichkeit auch den folgenden Jahrgängen erhalten bleibt.
Antonia Brunner, Klasse 10 c