Im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig fand am 27.06.2023 die Landespreisverleihung zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2022/23 statt. Über 300 Schüler aus Sachsen beteiligten sich mit 95 Beiträgen zum Thema „Mehr als ein Dach überm Kopf. Wohnen hat Geschichte“.
Vom 1. September 2022 bis zum 28. Februar 2023 hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit, sich ein Thema selbstständig zu suchen, Archive und Bibliotheken aufzusuchen und Zeitzeugengespräche durchzuführen. So auch unsere Landessiegerinnen Lena Backhaus und Luisa Marie Elbel mit ihrem Filmbeitrag „Das Leben im Elbel – Haus“. Beide Schülerinnen beschäftigten sich mit dem aus Ziegel errichteten Wohn- und Geschäftshaus, das 1896 erbaut wurde. Sie analysierten Baupläne, Architektur des Hauses und die Familiengeschichte integriert in die wechselvolle Geschichte Plauens vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Neben der Recherche haben Luisa und Lena über 50 Stunden als Regisseure gearbeitet.
Mit einem Landessieg prämiert wurden ebenso Coralie Geipel, Johanna Schmidt und Lucie Schubert. Sie beschäftigten sich in ihrem Gruppenbeitrag mit dem Thema: „Die grauen Kinder des Sozialismus. Der Chrieschwitzer Hang“. Alle drei Schülerinnen werteten viele Wochen im Plauener Stadtarchiv Akten zur Entstehungsgeschichte und zum Ausbau des Neubaugebietes aus. Daneben recherchierten sie vor Ort -auch mit Zeitzeugen und setzten sich mit der Geschichte der DDR am Beispiel des Plattenbaus differenziert auseinander und ordneten die Bedeutung des Chrieschwitzer Hanges in Vergangenheit und Gegenwart ein und erstellten eine Zukunftsprognose.
Beide Landessieger – Teams wurden unterstützt von Zeitzeugen aus dem familiären Bereich und durch bekannte Plauener Bürger wie Andre Bindl, Lars Buchmann und Dr. Gabriele Buchner.
Neben der Urkunde des Bundespräsidenten gibt es für die Landespreisträger eine Geldprämie – beides ist mehr als verdient, alle Teilnehmer haben viele Stunden in ihrer Freizeit und in den Ferien zu ihren Themen geforscht. Das ist besonders hervorzuheben.
Ein Lob verdienen auch die Förderpreisträger. Lenn Richter beschäftigte sich in seiner Arbeit mit dem Thema „Das Leben im Neubaugebiet Zwickau-Eckersbach von 1960 bis zur Gegenwart – inspiriert durch die eigene Familiengeschichte. Lenya Hering und Leni Beate Stark recherchierten zum Thema „Das wiederauferstandene Bahnhofsviertel“. Beide Beiträge erhielten eine Urkunde und auch eine Geldprämie.
Seit 50 Jahren gibt es die Spurensuche durch den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Insgesamt 5600 Kinder und Jugendliche beteiligten sich mit 1651 Beiträgen am diesjährigen Geschichtswettbewerb.
„Wo, wie und mit wem wir wohnen, das prägt uns von den ersten Atemzügen an. Wir machen uns ‚vier Wände‘ zu eigen und ‚richten uns ein‘, auch um zu zeigen, wer wir sind oder sein wollen, wem wir uns zugehörig fühlen und wovon wir träumen“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Aufruf zu Beginn des Wettbewerbs. Diese Aussage bauten Luisa und Lena in ihren Filmbeitrag ein.
Für unsere Landessieger besteht sogar noch die Chance, für einen Bundespreis prämiert und schließlich im November im Schloss Bellevue ausgezeichnet zu werden. Dafür drücken wir die Daumen.
Jacqueline Burger