Wenngleich
auch die Natur verschneit und der Pietzschebach zugefroren ist, gibt es für die rund zehn
Aktiven des Bachpatenschaft-Projektes vom Lessing-Gymnasium Plauen keinen Grund
Winterschlaf zu halten. Das Eis lässt sich immerhin aufhacken und dort, wo mit
schulischen Bordmitteln nichts mehr geht, hilft die "Analytik und Wasserchemie
Vogtland GmbH" schon mal mit dem nötigen Equipment aus. |
Nachdem
in den letzten Exkursionen die abiotischen und biotischen Faktoren der wärmeren
Jahreszeiten erfasst wurden, standen die Schüler dieses Mal vor einem Problem: Wie kommt
man am besten an das unter einer dicken Eisschicht befindliche Wasser heran? Für Marc
Hellgoth gab es da nur eine Lösung. Ein kräftiger Sprung, und das Eis zerbarst.
Anschließend konnte die Wassertemperatur gemessen und Proben für die Gewässeranalyse
entnommen werden.
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Neu bei dieser Exkursion war
auch, dass zum ersten Mal eine neue Methode zur Einschätzung der Gewässergüte genutzt
wurde. Neben der herkömmlichen Bestimmung mit dem Gewässerkoffer kam ein neues Gerät
(siehe Foto) zum Einsatz, das von einem Unternehmen für Wasseranalysen, der Firma
Spranger, entliehen wurde. So konnte mithilfe dieser wissenschaftlichen und sehr exakten
Messmethode der Nitratgehalt, Ammonium-, Phosphat- und Chloridgehalt genau bestimmt
werden. Im
Bild sind z.B. Marc Hellgoth und Enrico Riedel damit beschäftigt, den
Ammoniumgehalt der zwei Tage zuvor entnommenen Wasserproben haargenau zu bestimmen. Alles
wird exakt protokolliert, per Tabellenkalkulation aufgearbeitet (da freut sich der homo
informaticus ;-) und soll in wenigen Tagen auf den Pietzschebachseiten im WWW erscheinen.
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Vorbildlich
in Sachen Arbeitsschutz rückt Herr Fischer, der Projektleiter, den Wasserproben
mit konzentrierter Schwefelsäure zu Leibe... Der tatkräftige Pädagoge und seine Bachmannschaft suchen derzeit noch
nach interessierten Projektpartnern, möglichst im Ausland, um auf diese Weise
fächerübergreifend (Naturwissenschaften + Sprachen) am Thema "Ökosysteme
Fließgewässer" zu arbeiten.
Außerdem freut sich
die Gruppe über die gerade angelaufene Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Umwelt
- Programm Fließgewässer, die sicher noch reichlich Gelegenheit zur Präsentation der
Projektergebnisse aber auch reichlich Arbeit bescheren wird.
Übrigens: tätiger Umweltschutz beschränkt sich
nicht auf Analysetätigkeit allein! Sobald das Eis geschmolzen ist, wird man die Gruppe
wieder am Lauf des Pietzschebaches beobachten können; dann damit beschäftigt, den Unrat
manch sorglosen Zeitgenossens zu entsorgen.
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